
Welpenblues - Wenn aus Vorfreude plötzlich Frust wird
Was ist der Welpenblues überhaupt?
Der Begriff „Welpenblues“ ist angelehnt an den „Babyblues“, den viele frischgebackene Eltern erleben. Nach der ersten Euphorie setzt plötzlich die Realität ein: Der kleine Hund ist ein Fulltime-Job.
Kurz gesagt: Dein Wauz macht Dinge, die jeder Welpe macht, aber die Kombination aus Verantwortung, Überforderung und vielleicht auch Selbstzweifeln sorgt dafür, dass es sich riesig anfühlt. Vielleicht ist da auch Druck von außen, viele Ratschläge und unterschiedliche Informationen, die sich widersprechen.
Und dann ist da noch diese unangenehme kleine Stimme im Kopf:
„Habe ich einen Fehler gemacht?“
„Kann ich das schaffen?“
„Was, wenn das für immer so bleibt?“
Atme durch – nein, du hast keinen Fehler gemacht. Ja, das wird besser. Und nein, es bleibt nicht für immer so.
.png)
Warum passiert das?
Ganz einfach: Ein Welpe bringt riesige Veränderungen mit sich – emotional, zeitlich und manchmal auch finanziell. Das ist kein Kuscheltier, das sich brav nach deinen Vorstellungen verhält, sondern ein kleines Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen, das noch nichts über die Welt weiß.
Viele frischgebackene Hundehalter*innen fühlen sich überfordert, weil sie das Gefühl haben, nicht genug zu tun oder dem Hund nicht gerecht zu werden. Andere sind von der Umstellung auf das neue Leben so erschlagen, dass sie sich nach ihrem „alten Alltag“ zurücksehnen.
Und weißt du was? Das ist völlig in Ordnung.
Kann der „Welpenblues“ auch bei erwachsenen Tieren auftreten?
Absolut! Auch wenn der Begriff meist für die ersten Wochen mit einem Welpen genutzt wird, kann dieses Gefühl der Überforderung bei jedem neuen Tier auftreten – sei es ein erwachsener Hund, eine Katze oder sogar andere Haustiere. Eine Katze, die erstmal unter dem Sofa wohnt, ein Tierschutzhund, der Angst vor allem hat, oder ein Vierbeiner, der ganz anders ist, als man es erwartet hat – all das kann Stress und Selbstzweifel auslösen.
Der Hormonhaushalt spielt auch eine Rolle!
Falls du dich fragst, warum du so emotional auf die ersten Wochen mit deinem neuen Hund oder deiner Katze reagierst – dein Hormonhaushalt hat da ein Wörtchen mitzureden. Stresshormone wie Cortisol können steigen, während Glückshormone wie Dopamin manchmal eine kleine Durststrecke haben. Schlafmangel und emotionale Anspannung tun ihr Übriges. Das bedeutet: Deine Gefühle sind nicht nur Kopfsache, sondern auch biochemisch völlig normal! Gib dir also Zeit – Körper und Geist brauchen eine Weile, um sich an das neue Familienmitglied zu gewöhnen.
.png)
Wie du den Welpenblues überwindest:
Die gute Nachricht: Der Welpenblues vergeht. Die noch bessere Nachricht: Du kannst einiges tun, um dich schneller wieder wohlzufühlen.
1. Setze realistische Erwartungen
Ein Welpe ist kein perfekt funktionierender, kleiner Roboter. Er ist ein Baby – und Babys sind chaotisch. Deine Aufgabe ist nicht, von Tag 1 alles perfekt zu machen, sondern Schritt für Schritt in euer gemeinsames Leben hineinzuwachsen.
2. Pausen sind erlaubt – und wichtig!
Ja, ein Welpe braucht Aufmerksamkeit und Training. Aber du brauchst auch Erholung! Baue bewusst kleine Pausen in deinen Tag ein, in denen du kurz durchatmen kannst – selbst wenn es nur ein heißer Kaffee auf dem Balkon ist, während der kleine Flauschling schläft.
3. Hol dir Unterstützung
Du musst nicht alles allein schaffen! Familie, Freunde oder sogar professionelle Trainer*innen können helfen, die ersten Wochen entspannter zu gestalten. Wenn dich der Welpenblues besonders hart trifft, sprich offen mit anderen Hundemenschen darüber. Du wirst sehen: Du bist nicht der Einzige Mensch!
4. Perfektionismus ablegen
Es ist völlig in Ordnung, wenn nicht jeder Tag mit deinem Hund nach Plan läuft. Mal klappt das Training besser, mal schlechter – das ist normal. Erlaube dir, Fehler zu machen, und erinnere dich daran, dass auch dein Fellknäuel noch lernen muss.
5. Der Blick nach vorn: Es wird einfacher!
Vielleicht fühlt sich alles gerade riesig an, aber dein kleiner Wuff wird wachsen, lernen und sich immer besser in den Alltag einfügen. In ein paar Monaten wirst du dich vielleicht gar nicht mehr erinnern, wie es sich angefühlt hat, nachts um 3 Uhr im Schlafanzug im Garten zu stehen.
.png)
Fazit: Du bist nicht allein!
Der Welpenblues trifft viele frischgebackene Hundehalter*innen – und das bedeutet nicht, dass du eine schlechte Entscheidung getroffen hast. Es bedeutet nur, dass du ein Mensch bist, der sich um seinen kleinen Vierbeiner sorgt.
Bleib geduldig mit dir selbst. Sei liebevoll mit deinem kleinen Wuff. Und denk immer daran:
Diese Phase geht vorbei.
Mein Tipp: Bleib damit nicht alleine! Such dir Hilfe und du wirst sehen, alles wird einfacher werden. Und dann? Dann kommt die Zeit, in der du deine Schnüffelnase anschaust und dir denkst: „Wie konnte ich jemals ohne dich sein?“
Mehr über animari erfahren
Website animari.de - Beratung, Begleitung und individuelles Training!
Podcast animari.de - Jeden Sonntag eine neue Folge!