
Arthrose bei Hunden – Unterstützung im Alltag
Arthrose bei Hunden – Wie du deinen Hund im Alltag aktiv unterstützen kannst!
Arthrose ist eine der häufigsten Gelenkerkrankungen bei unseren Hunden. Im Durchschnitt erkrankt jeder 5. Hund im Verlaufe seines Lebens an Arthrose. Sie lässt sich zwar nicht heilen, doch können wir das Fortschreiten der Arthrose verzögern und unseren Hunden durch unser Handeln Lebensqualität und Schmerzfreiheit ermöglichen. Die Möglichkeiten sind vielfältig und ich gebe dir hier neben umfassendem Wissen zur Arthrose auch wertvolle Impulse, wie du deinen Hund unterstützen kannst.
Ich bin Martina Flocken, zertifizierte Hundephysiotherapeutin, Phyto- und Mykotherapeutin und Buchautorin. Als Gründerin der online Gesundheitsplattform Doggy Fitness ist es mein Herzensthema mein Wissen mit interessierten Hundefreunden zu teilen, damit sie lernen, die Gesundheit ihres Hundes ein Hundeleben lang seinen Bedürfnissen entsprechend zu unterstützen.
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Was ist Arthrose?
Dabei handelt es sich um eine chronische, fortschreitende und die Funktion einschränkende Veränderung des Gelenks. Durch verschiedene Ursachen kommt es zu kleinen Beschädigungen des Knorpels und zum Abrieb und Absplitterungen von Knorpelteilchen.
Wie entsteht Arthrose beim Hund?
Die Ursachen für Arthrose sind vielfältig. Die häufigsten Faktoren, die die Entstehung begünstigen sind zum Beispiel:

Welche Gelenke sind häufig betroffen?
Arthrose kann in jedem Gelenk auftreten, doch besonders häufig betroffen sind die Gelenke, die die Hauptlast tragen.
- Hüftgelenke (z. B. im Rahmen einer Hüftdysplasie)
- Ellbogengelenke
- Kniegelenke (z. B. nach Kreuzbandrissen)
- Schultergelenke
Doch auch die Zehengelenke sind beispielsweise häufig von Arthrose betroffen.
Symptome der Arthrose
Die Symptome von Arthrose können von Hund zu Hund unterschiedlich sein, aber es gibt einige häufige Anzeichen, auf die du achten solltest. Zu den häufigsten gehören:
- Lahmheiten – eine dauerhafte oder auch zeitweise Lahmheit ist möglich. Häufig liegt auch eine Anlauflahmheit vor, die verschwindet, wenn der Hund sich ein wenig eingelaufen hat.
- Gelenksteifigkeit – generelle Bewegungseinschränkungen des Gelenks sind möglich aber zum Beispiel auch eine Gelenksteifigkeit nach längerem Liegen.
- Berührungsempfindlichkeit oder Erwärmungen an Gelenken
- Schwächer werdende Muskulatur am betroffenen Lauf.
- Schwierigkeiten bei Alltagsbewegungen wie zum Beispiel Treppensteigen
- Vermehrtes Belecken der betroffenen Gelenken – wird oft als Reinlichkeit interpretiert, doch das Belecken und Beknabbern von Arthrose betroffener Gelenke deutet häufig auf Beschwerden hin.
- Wetterfühligkeit – Hunde mit Arthrose haben vermehrt Beschwerden bei Kälte, Feuchtigkeit und Wind.
- Generell verminderte Bewegungsfreude z.B. bei Spaziergängen und auch verminderte Spielfreude
- Sich auf dem Spaziergang zurückfallen lassen
- Verspannungen durch Schonhaltungen – die Muskulatur in überlasteten Bereichen verspannt und ist schmerzhaft
- Verhaltensveränderungen – wenn Hunde unter Schmerzen leiden, kann dies dazu führen, dass sich auch ihr Sozialverhalten verändert. Das kann dazu führen, dass sie zum Beispiel unleidlich gegenüber Artgenossen werden.
Wichtig ist, wenn du bemerkst, dass dein Hund Beschwerden hat, dass du diesen in jedem Fall auf den Grund gehst. Schmerzen empfinden unsere Hunde wie wir Menschen und hier sollten wir handeln.
Die oben genannten Symptome können unter Umständen auch bei anderen Erkrankungen zum Tragen kommen. Deswegen ist eine entsprechende Diagnostik unverzichtbar.

Warum sollte Arthrose auch behandelt werden, wenn noch keine Beschwerden vorliegen?
Arthrose ist ein chronisch fortschreitender Prozess, was bedeutet, dass sie mit der Zeit immer schlimmer wird, wenn sie nicht behandelt wird. Anfangs können die Symptome mild sein, doch ohne rechtzeitige Intervention kann die Erkrankung zu schwerwiegenden Bewegungseinschränkungen und starken Schmerzen führen. Das Besondere an Arthrose ist, dass der Verschleiß im Gelenk nicht rückgängig gemacht werden kann. Es geht also nicht nur darum, die Symptome zu lindern, sondern auch, den weiteren Verlauf der Krankheit zu verlangsamen.
Daher ist es wichtig, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, auch wenn dein Hund noch keine offensichtlichen Beschwerden zeigt. Ein präventiver Ansatz kann dabei helfen, die Lebensqualität deines Hundes über einen längeren Zeitraum zu erhalten.
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So unterstützt du deinen arthrosekranken Hund im Alltag
Es gibt viele Möglichkeiten, deinem Hund trotz Arthrose eine hohe Lebensqualität und vor allem auch Schmerzfreiheit zu ermöglichen sowie das Fortschreiten der Arthrose zu verzögern. Hier sind einige besonders wichtige Maßnahmen, die du leicht umsetzen kannst.
1. Angepasste und gesunde Bewegung
Regelmäßige, aber gelenkschonende Bewegung ist essenziell. Spaziergänge sollten kürzer, dafür häufiger sein. So kannst du z.B. statt zwei Mal 40 Minuten besser vier Mal 20 Minuten spazieren gehen. Dadurch werden Gelenke weniger belastet und dein Hund regeneriert sich schneller. Nach Möglichkeit sollte der Spaziergang beendet sein, bevor dein Hund Beschwerden zeigt. Vermeide abrupte Stopps, Sprünge oder zu langes Laufen auf hartem Untergrund wie Asphalt.
2. Physiotherapeutische Behandlungen
Die Physiotherapie bietet eine Fülle an Behandlungsmöglichkeiten, um die Beschwerden deines Hundes zu lindern und auch das Fortschreiten bestmöglich zu verzögern. Sie bildet daher eine wichtige Säule in der Unterstützung deines Hundes. Die Behandlung wird hier immer individuell auf die aktuellen Bedürfnisse deines Hundes zugeschnitten und es können z.B. Laser-, Elektro- oder Ultraschalltherapie zum Einsatz kommen, genauso wie manuelle Therapieformen, Massagen, etc..
3. Hundemantel bei Regen und Kälte
Viele arthrosekranke Hunde reagieren empfindlich auf kaltes und feuchtes Wetter und sind wetterfühlig. Ein gutsitzender Hundemantel oder auch Overall hält die Muskulatur warm und kann Verspannungen verhindern. Auch die Gelenke werden gut geschützt. Das verhindert, das Kälte und Feuchtigkeit in die Gelenke „kriechen“ und die Beschwerden so noch verstärken.
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Die Materialien des Hundemantels oder Overalls sollten den Wetterbedingungen und der Temperatur angepasst sein. So ist es sinnvoll, für verschiedene Wetterbedingungen auch unterschiedliche Mäntel zu haben. Tessa zum Beispiel hat einen Regenmantel, gefütterte Mäntel für unterschiedliche Temperaturen und auch Overalls für unterschiedliche Wetter- und Temperaturbedingungen.
Bei Regenwetter ziehe ich ihr sehr gern die Regenjacke Easy Rain an. Sie ist sehr leicht, schützt Tessa sehr gut und dadurch, dass sie nicht gefüttert ist, kann sie diesen Mantel auch bei wärmeren Temperaturen tragen, damit sie gut geschützt ist.
Bei trockenem Wetter an kühleren Tagen im Herbst oder Frühjahr trägt sie gern die Fleecejacke Casual. Die ist kuschelweich und schützt besonders gut, wenn es morgens und abends mal etwas frischer ist.
Supergerne mag sie dann auch den Rukka Pets Fleece Overal Subrima, der auch gleich ihre Beinchen ganz wunderbar schützt. Das Material ist wunderbar weich und an den Beinchen und am Bauch wurde ein leicht zu reinigendes ebenfalls angenehm weiches Material verwendet.
Wenn es dann wirklich kälter ist, greifen wir sehr gern entweder zur Rukka Pets Winterjacke Warm Up 2.0, die durch ihren Schnitt sehr schön auch die großen Gelenke schützt und sogar noch einen herausnehmbaren kuschelweichen Loop am Hals hat oder zur Outdoorjacke Xtra Strong, die viel ebenfalls viel Tragekomfort bietet und sehr gut geschnitten ist.
Beim Hundemantel ist es sehr gut, wenn er am Hinterlauf etwas länger geschnitten ist und er so die Hüfte und ggf. auch das Knie abdeckt.
Du siehst schon, es ist durchaus sinnvoll, verschiedene Hundemäntel zur Hand zu haben, um den Hund bei allen Wetterlagen passend zu schützen.
Grundsätzlich ist auch eine gute Passform unerlässlich, um eine gesunde Bewegung des Hundes zu ermöglichen. So sollte Mäntel und Overalls weder zu eng geschnitten sein und in der Bewegung einschränken noch zu locker und auch das Material zum einen funktional sein und auf der anderen Seite einen angenehmen Tragekomfort bieten.
4. Pfotenschuhe bei Zehengelenksarthrose
Zehengelenksarthrosen sind für unsere Hunde besonders unangenehm, weil ein direkter Kontakt der Pfoten mit dem Untergrund gegeben ist. Pfotenschuhe helfen Hunden mit Arthrose in den Zehengelenken, die betroffenen Gelenke zu entlasten, weil sie leicht puffern. Sie bieten auch zusätzlichen Halt auf glatten Böden und schützen empfindliche Pfoten vor Kälte oder unebenem Untergrund.
5. Erhöhter Futternapf
Wenn dein Hund zum Beispiel unter einer Arthrose in der Vorderhand leidet, ist es ausgesprochen unangenehm für ihn, wenn er sich beim Essen nach unten beugen muss. Ein erhöhter Napf entlastet die Gelenke, insbesondere die der Vorderbeine und der Wirbelsäule. Dein Hund kann so entspannter fressen, ohne sich stark bücken zu müssen. Für Tessa nutzen wir hier den Meshidai True Doppelnapf. Man bemerkt deutlich, dass sie entspannter beim Essen ist und bereits die leichte Erhöhung für sie sehr angenehm ist.
6. Orthopädischer Schlafplatz
Unsere Hunde verbringen so viele Stunden des Tages ruhend oder schlafend. Grundsätzlich sollten wir darauf achten, dass sie gut gebettet sind. Doch besonders bei Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Arthrose sorgt ein bequemer, gut gepolsterter Schlafplatz mit orthopädischer Matratze für eine bessere Druckverteilung und reduziert Gelenkschmerzen. Besonders empfehlenswert sind viskoelastische Matratzen, die sich dem Körper anpassen und Druckstellen minimieren.
7. Hundefitness zur Erhaltung der Mobilität
Gezielte und bewusste Bewegung ist das Zauberwort. Da es unerlässlich ist, die Gelenkbeweglichkeit zu erhalten, um das Fortschreiten der Arthrose zu verzögern, sind Bewegungsübungen eine unverzichtbare Säule in der Unterstützung gelenkkranker Hunde. Mit sanften, mobilisierenden Übungen trainiert man nicht nur die Gelenkbeweglichkeit, sondern auch die Muskulatur und gesunde Bewegungsabläufe, um Schonhaltungen zu verhindern. Wichtig ist hier, nicht wahllos Übungen auszuwählen, sondern mit passenden Übungen und Trainingsplan zu arbeiten. Wusstest du zum Beispiel, dass sanfte, regelmäßige Bewegungsübungen auch Gelenkschmerzen lindern? Schau gern mal bei meinem ArthroseFIT online Kurs vorbei. Dort zeige ich dir genau, wie du mit deinem arthrosekranken Hund trainieren kannst.
8. Wohltuende Massagen und Wärmebehandlungen
Sanfte Massagen fördern die Durchblutung, entspannen verspannte Muskeln und können auch Gelenkschmerzen lindern, denn Schmerzstoffe werden abtransportiert. Mit entsprechender Anleitung kannst du diese auch zuhause durchführen und deinen Hund damit sehr gut unterstützen. Sie ist eine optimale Ergänzung zu den Bewegungsübungen, da sie auch passiv mobilisiert. Wenn du dazu mehr lernen möchtest, kannst du das in meinem online Kurs „Entspannt & Glücklich“ lernen. Begleitend helfen auch Wärmebehandlungen mit Kirschkernkissen oder Rotlicht, um verhärtete Muskeln zu lockern.
9. Natürliche Helfer
Supplemente, Kräuter und Vitalpilze zum Beispiel halten eine Fülle an Möglichkeiten bereit, um sanft und natürlich die Gelenkgesundheit deines Hundes zu unterstützen. Sie können z.B. entzündungshemmend wirken, die Gelenke nähren und Schmerzen durch die Arthrose lindern. Hier gibt es eine große Anzahl an natürlichen Helfern, die man einsetzen kann. So nährt beispielsweise die neuseeländische Grünlippmuschel die Gelenke, Weidenrinde lindert Schmerzen und Entzündungen und der Shiitake ist nicht nur ein toller Speisepilz, sondern kann als Pilzpulver oder Extrakt auch bei Gelenkbeschwerden eingesetzt werden.
10. Gewichtsmanagement
Übergewicht belastet die Gelenke zusätzlich. Achte darauf, dass dein Hund keinesfalls zu viel „auf den Rippen hat“. Jedes Gramm zu viel und sei es auch nur kurzfristig stellt eine erhöhte Belastung für die Gelenke dar.
Warum ist Unterstützung so wichtig?
Arthrose beim Hund ist eine ernstzunehmende Gelenkerkrankung, die mit der richtigen Behandlung und Unterstützung gut gemanagt werden kann. Durch dein frühzeitiges Handeln kannst du großen Einfluss auf den Verlauf und das Fortschreiten genauso wie auf das Befinden deines Hundes nehmen, damit dein Hund trotz Arthrose ein aktives und schmerzfreies Leben führen kann.
Hast du Fragen?
Du hast Fragen zum Thema Arthrose beim Hund? Schreibe mir gern eine E-Mail an support@doggy-fitness.de und ich helfe dir gern weiter.